Bernfeld verwirft auch die Idee, mittels »richtiger« Pädagogik den idealen Menschentyp erziehen zu können und kritisiert an ihr, was auch Adorno in den 60er Jahren über Pädagogik geschrieben hat, dass sie mit »Tiefsinn aus zweiter Hand übers Sein des Menschen … schwafel(t)«. Er wirft der Pädagogik Unwissenschaftlichkeit vor, da sie sich nach den Maßgaben der Gesellschaft richte und eine konservative Funktion einnehme: das Bestehende zu erhalten. Da der Erziehungsprozess, den die Pädagogik wissenschaftlich untermauern möchte, von unbewussten Prozessen bestimmt wird und einen subjektiven Faktor enthält, der in der Person des Erziehers oder Lehrers gegeben ist, ist es der Pädagogik nicht möglich, Aussagen darüber zu treffen, ob die von ihr entworfenen Erziehungsmittel zur Erlangung ihrer Ziele beitragen oder nicht.