Adorno und die sekundären Banausen

Auch wenn sich Adorno sehr offensiv gegen den Vorwurf des Bildungsdünkels wehrte, sogar gleich zu Beginn eine ›declaration of intention‹ formulierte, sollte hier dann doch genau dieser Vorwurf wiederkehren. Trotz aller Deutlichkeit, mit der Adorno in seinem Vortrag versuchte hatte, zu zeigen, dass es ihm um Inhalte ging und letztlich um das individuelle Glück, finden sich in dieser Diskussion fast klassisch alle Vorwürfe, Missverständnisse und Argumentationsfiguren versammelt, die jeder kennt, der einmal Positionen der kritischen Theorie in Streitgesprächen vertreten hat. Die Diskussion ist auch noch bemerkenswert, da sie die Hoffnungen, die Adorno am Ende seines Textes formulierte, dass die Resistenzkraft des Geistes sich besonders im Feld der Kunst erweisen könnte, relativiert. Denn das ist nur möglich, wenn man überhaupt an so etwas wie ästhetischer Urteilskraft festhält. Gerade dagegen wurde aber am Ende der Diskussion argumentiert, und dieser Absage, die sich als Ablehnung einer elitären Haltung missversteht, stand auch später noch eine steile Karriere bevor.

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