Adornos Messer

Adornos Messer ist unmittelbar nützlich für das Verständnis des Marxschen Kapitals. Denn Das Kapital ist keine Wissenschaft und kann keine Wissenschaft sein, wie etwa Dieter Wolf und Michael Heinrich beweisen wollen; es ist unmittelbar, schon der Untertitel sagt es, als »Kritik« bestimmt. Ihre Bücher, nach über zehn Jahren wiederauf­gelegt, atmen den Staub der akademischen Gruft, in dem sie ihren Gegenstand beerdi­gen wollen. Ganz zutraulich nennt Dieter Wolf sein Buch einen »Beitrag zur Marxschen Werttheorie«, als sei das denn die Möglichkeit: eine »Theorie« des Werts. Und selten trägt ein Werk von theoretischem Anspruch seinen Irrtum so auftrumpfend im Titel wie Michael Heinrichs Die Wissenschaft vom Wert. Denn kann es eine »Wissenschaft«, das heißt die Arbeit, eine Sache der Vernunft transparent und intelligibel werden zu lassen, dort geben, wo die Sache selbst das blanke Anti der Ratio verkörpert, die Widervernunft, das heißt Selbstwiderspruch der Gattung? Kann Vernunft, als subjektives Bemühen gefasst, etwas verstehen, gar: »rekonstruieren«, in dem sie nicht an sich schon, wie unbewusst und objektiv auch immer, enthalten wäre? Wo ist die Vernunft im Selbstwiderspruch der Gattung? Wenn sie am Anfang nicht ist, kann sie auch in den Ableitungen nicht sein.

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