Ágnes Heller / Manfred Dahlmann / Renate Göllner / Gerhard Scheit

Ágnes Heller / Manfred Dahlmann / Renate Göllner / Gerhard Scheit

Vom alten zum neuen Ungarn oder: Georg Lukács und die Frage der Vermittlung

Interview

Heft 03, Herbst 2013 Parataxis

Was man auch immer über diese Konzeption denkt, Lukács hat aber doch in Geschichte und Klassenbewußtsein einen Schritt in der Philosophie gemacht, das heißt, die empirische und die transzendentale Ebene als verschiedene Ebenen dargestellt. Das ist ein wirklich philosophischer Punkt. Ich würde im Ganzen nicht einverstanden sein mit diesem Buch, aber es ist eine Philosophie und wenn man über Marxsche Kritik nachdenkt, dann sollte man doch zu Geschichte und Klassenbewußtsein greifen. Aber Lukács hat Selbstkritik geübt. Jemand sagte ihm, dass Lenin dieses Buch nicht gefallen hat – und was Lenin nicht gefalle, das könne nicht gut sein. Einmal sagt doch Heidegger in Sein und Zeit, dass so ein »authentischer Mensch« seinen Helden wählt. Na, Lukács hat seinen Helden gewählt. Das hatte überhaupt nichts zu tun mit Lenin, wie er empirisch existiert hat, das ist ein transzendentaler Lenin gewesen, den er gewählt hat. Er hat überhaupt nicht hingehört, wenn man darüber sprach, was der empirisch existierende Lenin doch eben machte und was für Ideen er hatte.

Alle Ausgaben

→ Jetzt Abo abschließen

Newsletter

Gerne informieren wir Sie über Neuerscheinungen, Vortragsveranstaltungen, Rezensionen usw. usf. auch via E-Mail. Hierzu können Sie sich in unseren Newsletter eintragen. 
Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Ihre Anmeldung war erfolgreich!
magnifiercrossmenuarrow-up