Ljiljana Radonić / Magdalena Marsovszky

Ljiljana Radonić / Magdalena Marsovszky

Vom völkischen Konsens in Ungarn

Interview

Heft 02, Frühjahr 2013 Parataxis

Ist ein Machtwechsel angesichts der fortschreitenden Abschaffung der Gewaltenteilung und der Verlängerung der Amtsperioden für Fidesz-Leute in entscheidenden politischen Ämtern möglich?

Magdalena Marsovszky: Ich bin nicht optimistisch, weil die anderen Parteien entlang der Frage des Völkischen sehr zersplittert sind, was ihnen nicht einmal richtig bewusst ist. Die Demokratische Koalition formiert sich erst und würde vielleicht nicht einmal ins Parlament kommen. Die Veränderung der Wahlordnung führt dazu, dass Fidesz mit nur einer Stimme Vorsprung die Wahl gewinnen würde. Menschen, die kritisch denken, werden als anti-magyarisch diffamiert, so werde auch ich übrigens öfters genannt. Fidesz selbst führt zwar keine Listen über Juden, aber über Anti-Magyaren, diese werden auch von Fidesz beobachtet. Die von Fidesz an den Pranger gestellten »Antimagyaren«, oder »Magyarenhasser« werden dann von Rechtsradikalen auf so genannte »Judenlisten« gesetzt. Diese vervollständigen die Arbeit von Fidesz. Auf der rechtsradikalen »Metapedia« (abgeleitet von »Wikipedia«) gibt es eine Liste von »Juden im öffentlichen Leben Ungarns«, wo ich auch als Jüdin mit Rassenmerkmalen genannt werde.

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