»...damit der Mensch lernt, dass er nur ein Instrument ist...«

Durch das klar erkennbare politische Interesse de Maistres kann an seinen Schriften die Dialektik des Aufklärungsprozesses recht deutlich hervortreten. Seine abstrakte Negation der Aufklärung muss sich in letzter Instanz gegen das Denken selbst richten. Es soll, gegen das Ideal der Neuzeit gewendet, eben nicht bei sich selbst anfangen, sondern als immer schon heteronom bestimmtes akzeptiert werden. Sofern sich Gegenaufklärung allerdings eine theoretisch verbindliche Form zu geben versucht, gerät sie unweigerlich in Widerspruch zu ihrem eigenen Inhalt. Anders als ein Hohepriester trägt de Maistre sein Zurück zum blinden Glauben und Gehorsam nicht in der Form eines mythos vor, sondern versucht für eine bewusste Remythologisierung der politischen Sphäre zu argumentieren. Die Unmöglichkeit der Begründung eines Irrationalismus mit rationalen Mitteln führt nun aber nicht zur Preisgabe dieses Anspruchs, sondern zum potenzierten Wahn und zur projektiven Feinderklärung gegen die Repräsentanten des freien Geistes.

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