Das große Protokoll gegen Zwetschkenbaum, Albert Drachs berühmtester Roman, beginnt damit, dass der galizische Talmudschüler Schmul Leib Zwetschkenbaum, unter einem Zwetschkenbaum sitzend, verhaftet wird. Anders als Josef K. in Kafkas Prozess erfährt er, warum das geschieht: Er wird beschuldigt, die Zwetschken des Baums gestohlen zu haben. Es folgen Gefängnis, Irrenanstalt und eine gescheiterte Flucht, die ihn – nunmehr beschuldigt der Brandstiftung, weil er einen Fluch ausgestoßen hat – wiederum vors Gericht bringt und in die Irrenanstalt. Diesmal wird das Verfahren jedoch eingestellt und Zwetschkenbaum kann auch die Anstalt wieder verlassen. Als er von einer angeblichen Erbschaft seines Bruders erfährt, macht er sich auf die Suche nach ihren geheimen Verwaltern. Dabei heften sich zwei Kleinkriminelle auf seine Spuren, die ihm das Erbe abjagen wollen. An deren Stelle wird er nun wegen Hehlerei verhaftet. Bei dem neuerlichen gerichtlichen Verfahren tritt zutage, dass es sich bei dem Vermögen nicht um das Erbe des Bruders handelt, der vielmehr unter anderem Namen noch lebt. Stattdessen hat es der Rechtsanwalt Dr. Schimaschek, der zusammen mit Zwetschkenbaum im Irrenhaus saß, als eine Art Bußgeld eingesammelt bei den Personen, die sich an Zwetschkenbaum vergangen hatten. Der mit der Untersuchung gegen Zwetschkenbaum betraute Richter, Baron Dr. Xaver Bampanello von Kladeritsch, ordnet nun die Abfassung eines umfassenden Protokolls an – es ist eben dieses große Protokoll gegen Zwetschkenbaum, das man gelesen hat.