In dem hier abgedruckten Interview, das zum ersten Mal in deutscher Übersetzung erscheint, spricht Claude Lanzmann nicht so sehr über den Film Shoah als vielmehr über die Arbeit an diesem Werk. Der Filmkritiker und -historiker Jean-Michel Frodon, der dieses Interview im Jahr 2006 führte, erklärt, es sei ihm nicht darum gegangen, den schon zahlreich erschienenen Texten über Shoah einen weiteren hinzuzufügen; ihn interessierten allein technische Fragen, wobei man Technik im klassischen sowohl wie im modernen Sinne verstehen mag, nämlich als Kunst und als technische Apparatur. »Dieses Interview«, so Frodon, sei »ganz den technischen und künstlerischen Entscheidungen des Filmemachers gewidmet – Produktion, Dreharbeiten, Ton/Bild, Montage –, die die Existenz von Shoah erst ermöglichten.«