Es fällt auf, dass von Seiten der Palästinenser zwar in Hinblick auf die Proteste im Iran nichts zu hören ist, andererseits jetzt Unruhen in Ostjerusalem eingesetzt haben. Möglicherweise hat hier auch das Mullah-Regime, das sich gerade sehr in Bedrängnis sieht, seine Finger im Spiel. Im Iran selbst dürfte diese Frage, also die Identifikation mit den Palästinensern, kaum mehr eine Rolle spielen als Gegenmittel zu den Protesten. Bei einzelnen NGOs und Menschenrechtsaktivistinnen und ‑aktivisten, die sich außerhalb des Iran für die Proteste engagieren, mag das anders sein. Man hörte auch bei den Protesten keinerlei Parolen gegen die Sanktionen, gegen die USA, gegen Trump usw. In Teheran findet jetzt ein großer Teil der Demonstrationen in der Straße statt, die nach ›Palästina‹ benannt wurde, in der Palästinastraße also, wie sie wahrscheinlich in allen iranischen Städten zu finden ist. Es ist jedenfalls bemerkenswert, dass bisher nichts darauf hinweist, dass sich der Protest oder ein Teil davon zugleich gegen Israel wenden und sich Solidarität mit den Palästinensern auf die Fahnen schreiben würde. Schon vor Jahren konnte man sehen, dass Studenten um die Fahnen Israels und der USA, die ihnen sozusagen zum Herumtrampeln vor die Füße gelegt wurden, einen Bogen gemacht haben.