Dichter in der Gesellschaft – das Werk des französischen Germanisten Robert Minder (1902 – 1980) kreist um die unscheinbare Präposition des Titels jenes Bands, in dem auch seine Heidegger-Kritik erstmals erschien. Minder fragt in seinen ab 1962 in verschiedenen Kompilationen erschienenen Essays danach, ob und inwiefern der Dichter in der Gesellschaft oder vielmehr neben dieser existiert; ob der Dichter »eingebürgert« ist oder sich, mangels der Möglichkeit solcher Einbürgerung, sein »inneres Reich« erschafft. Sehr »allgemein – zu allgemein – dürfte man vielleicht sagen: in Deutschland ist der Dichter, der Künstler in erster Linie Bürger einer anderen Welt; in Frankreich ist er in weit größerem Ausmaß citoyen«.