Fünfzig Jahre später befindet sich Israel aus vielerlei Gründen in einer weitaus stärkeren Position als zu Jom Kippur 1973. Dennoch steht das Land weiterhin unter Druck – sei es der der Freunde oder der der Feinde, wie dem potenziell mit Atomwaffen ausgerüsteten Iran. Meir hatte viele Fehler gemacht, und es ist nicht wahrscheinlich, dass die Generation, die diese Krise miterlebte, jemals dazu gebracht werden kann, ihr zu verzeihen. Aber ihre Nachfolger täten gut daran, sich ihren Zynismus gegenüber den internationalen Beziehungen und ihre Einsicht in das Erfordernis politischer Selbständigkeit in dieser Welt zum Vorbild zu nehmen. Auch wenn manche ihre Haltung als Relikt einer vergangenen Ära der zaristischen Unterdrückung und des Holocausts abtun, ist Golda Meirs unnachgiebiges Beharren auf der Verteidigung der Interessen ihres Landes und, wo immer möglich, auf dem Vorzug greifbarer strategischer Vorteile gegenüber der Sympathie einer internationalen Gemeinschaft, die Israel heute so feindselig gegenübersteht wie vor einem halben Jahrhundert, genauso richtig wie damals.