Stolz behauptet Xi, dass das autoritäre Vorgehen Chinas bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie – die nicht zuletzt aufgrund der anfänglichen Vertuschungsstrategie der KPCh zu einer solchen wurde – die Überlegenheit des chinesischen Regierungssystems international unter Beweis gestellt habe. Noch will ihm die Weltöffentlichkeit das nicht so recht glauben, doch die »Resistenzkraft des Rechts« (Horkheimer), wie sie sich im Westen trotz Rechtspopulismus und postmoderner Identitätspolitik nach wie vor erhält, ist prinzipiell jederzeit und spätestens bei der nächsten großen Weltwirtschaftskrise sistierbar. So können die Antiimperialisten im Westen, die sich heutzutage zumeist Antirassisten nennen, den endgültigen Niedergang des US-Hegemons kaum erwarten, an dem sie innenpolitisch in Form von radikalisierten Black Lives Matter-Protesten fleißig mitarbeiten. Meinungsumfragen in Deutschland, die insbesondere unter den jüngeren Befragten mittlerweile knapp 50 Prozent Zustimmungswerte für eine Abkehr vom transatlantischen Bündnis und für eine stärkere Orientierung in Richtung China ergeben, sind angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Unfähigkeit, Residuen von Freiheit überhaupt noch als solche zu erkennen, geschweige denn zu verteidigen, ebenso ernst zu nehmen.